So langsam wird es kälter in St. Petersburg, obwohl die Sonne tagsüber häufig scheint und mir einige schöne Tage und Ausflüge beschert hat. Dennoch haben wir uns bereits jetzt entschieden dem Wind in unserem Zimmer einen Riegel vor zu schieben. Nun sind wir das erste Zimmer auf unserem Flur mit Silikon in den Fensterfugen und Gummidichtungen zwischen den Scheiben. Ein kleiner Einkaufsbummel in unserem Baumarkt und ein kleiner Reparatureinsatz haben uns nun zur Attraktion unter den ausländischen Studenten gemacht. Nicht nur, dass unser schwarzes Silikon sofort unsere besonderen Fenster betont (war eigentlich ein Fehlkauf, doch wir hatten keine Lust noch eine Tube zu kaufen), wir haben auch jetzt schon erhebliche Verbesserungen gespürt. Als Nebeneffekt haben wir nämlich jetzt auch ein recht ruhiges Zimmer.
Am Freitag waren Tilo und ich noch mal auf einer so genannten Party, eher einem netten Zusammensitzen. Auf dem Weg dorthin mussten wir ein Stück zu fuß gehen und eine recht befahrene, große Kreuzung passieren. Der Verkehr macht es häufig nötig, dass man sich einfach Spur für Spur voran tastet. Und so kam es, dass ein Bus genau vor meinen Füßen etwas vom Boden aufwirbelte, was sich als Geldbeutel entpuppte. Dieser enthielt weder Kreditkarten, noch Führerschein oder einen sonstigen Hinweis auf seinen Besitzer, doch für russische Verhältnisse recht viel Geld: fast 5000 Rubel (150 €). Dies bescherte der „Party“ einige Getränke, uns eine günstige Rückfahrt mit dem Taxi und unserer WG eine immer noch gut gefüllte WG-Kasse. Wir werden wohl ein, zwei Partys bei uns demnächst ausrichten! Ihr seid dazu natürlich auch alle ganz herzlich eingeladen!
Am Sonntag ging es dann noch auf einen Ausflug. Mit Lassi, Tilo, seiner Freundin Ina (sie ist für die nächsten 2 Wochen hier zu besuch) und Ira bin ich nach Oranienbaum gefahren. Wieder ein großer Park mit einigen alten Gebäuden, an der Ostsee gelegen. Die Eintritte hier waren wesentlich günstiger und wir gingen als russische Studenten durch. Auch waren viel weniger Touristen da als in Peterhof, doch sind dafür die Gebäude noch nicht fertig renoviert. Wir setzten uns auf eine Wiese in die Sonne, doch wurden wir recht bald von einem Wachmann verscheucht. Nicht, dass wir auf einem tollen Rasen oder Blumen gesessen hätten, eher eine Waldlichtung als etwas gepflegtes. Doch Ira hat uns gelehrt, und ich werde versuchen das zu beherzigen, dass wir nicht versuchen sollten Russland zu verstehen. Solche Erfahrungen muss man hier leider häufiger machen. Selbst die Leute, die Regelungen durchsetzen, hinterfragen diese nicht. Aus unserer Sicht machen sie häufig keinen Sinn, aus ihrer Sicht war das schon immer so und deshalb braucht es keinen Sinn zu machen.
Leider geht seit Montag mein Handy nicht mehr. Es scheint ein simpler Softwarefehler zu sein, es stürzt nach ca. 30 Sekunden nach dem Anschalten ab. Im Laden wurde mir gesagt, man müsste die Software einfach erneut drauf spielen. Doch so einfach ist das hier nicht. Es gibt spezielle Servicecenter, die auch auf der Homepage von Samsung-Russland ausgewiesen sind, doch konnte mir bisher keiner helfen. Hier wird mein Handy nicht verkauft (nicht exakt das, das ich habe, nur leicht andere) und das führt dazu, dass die weder Kabel noch Software für mich haben. Das ist Service. Ich habe daraufhin Samsung eine eMail geschrieben und zur Antwort bekommen, dass ich Pech habe und nur in Deutschland Hilfe bekommen könnte, doch da ich erst im Januar zurückkommen würde meine Garantie dann abgelaufen sei. Danke. Das erste und letzte Mal Samsung, würde ich sagen. Bin nun gezwungen mir hier ein neues zu kaufen und schon sehr auf die Bürokratie dabei gespannt…
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