Der erste Schnee ist gefallen. Und gleich auch etwas liegen geblieben. Nachdem ich das erste Schneestürmchen in Kneipen verbracht habe und schließlich nur die Auswirkungen erblickt hatte, rieselte mir bei meinem heutigen Sonntagsspaziergang das kühle Weiß auf den Kopf. Irgendwie passt es zu der ganzen Szenerie. Denn meinem Stadtführer folgend bin ich heute nicht allzu weit von meiner Unterkunft entfernt gewesen. Ich wollte die größte Gedenkstätte an die Belagerung Leningrads besuchen. Ein Friedhof, doch eher eine Anneinaderreihung von Massengräber, in denen über 500.000 Menschen liegen. Kinder, Frauen, Männer und Soldaten. Unter den lang gezogenen Erdhügeln mit den Jahreszahlen davor kann man sie erahnen. Dazu wird Trauermusik aus Lautsprechern gespielt. Und ich war der einzige Besucher in diesem riesen Areal. Eine merkwürdige Stimmung.
Nach dieser kurzen Theatereinlage ging es weiter in die Innenstadt. Und die zusätzliche Stunde, die die Metro Pause machen durfte, wurde von uns bei einigen Bieren in einer netten Bar verbracht. So war ich, mittlerweile hier schon zu der für feiernden Studenten aus dem Wohnheim üblichen Zeit, um halb 7 zurück in meinem Bett.
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