Ganz anders sieht es dabei für den 31.12. aus. Hier wird dann zugleich „Weihnachten“ und Silvester gefeiert. Das treibt die Restaurantpreise in ungeahnte Höhen. Tapio und ich wollten einen Tisch in einem guten aber nicht zu teuren Restaurant reservieren. Dafür riefen wir im Vorwege einige uns bekannte an, diese haben aber geschlossen oder waren nur für Gruppen zu mieten.
Einige Empfehlungen später wollten wir diese gestern testen gehen. In zwei Restaurants lassen wir uns nieder, aßen eine Kleinigkeit und probierten das Bier. Wir waren von beiden sehr angetan. Getränke etwa 2 - 4 €, Hauptspeise ca. 10 €. Nicht zu teuer für hiesige Verhältnisse, aber auch nicht das günstigste. Der Service stimmte und die Speisen waren gut. Doch leider fielen uns die Augen aus dem Kopf als wir das Spezialmenü für Silvester im „Khorchma“ in den Händen hielten. Für ein 4 Gänge Menü, je einem Glas Sekt, Vodka und Saft sollten stolze 120 € pro Person bezahlt werden. Zusammengestellt aus der normalen Speisekarte wären wir auf ca. 35 € gekommen. Also verließen wir das Restaurant wieder unvermachter Dinge und begaben uns ins zweite auserwählte. Dort waren die normalen Menüpreise in etwa dieselben, das Essen gar noch etwas besser. Auch gefiel uns die Aufmachung dieses Kaukasischen Restaurants sehr gut. Leider an Silvester geschlossen.
Ihr werdet nun zu Recht sagen, dass St. Petersburg so einige hundert Restaurants haben sollte, da wird sich schon etwas finden. Das denke ich eigentlich auch, doch möchte ich hier ungern einen Tisch in einem ungetesteten Restaurant bestellen. Preis und Leistung sind hier sehr unterschiedlich. Man kann für viel Geld miserables Essen bekommen und für wenig bestes. Auch kann der Service sehr unterschiedlich ausfallen. So kam es schon vor, dass zwischen dem ersten, der sein Essen bekam und der letzten Person über eine Stunde verging. Ohne Entschuldigung, so sei das halt…
Mein Flur ist in den letzten Tagen fast ausgestorben. Noch ganze 5 Leute wohnen hier, von ehemals um die 60. Vier dieser fünf leben davon in meiner Wohnung. Zumindest hier ist also noch alles bei Alten und ich fühle mich dann doch nicht so einsam. Zum Abschied der Amerikaner ging es letzten Freitag noch mal etwas feiern. Leider kamen nicht allzu viele von ihnen mit. Temu, ein Finne aus einer finnischen WG, 20 Minuten zu fuß von hier, hatte zudem Geburtstag und so ging es zunächst zu ihm und dann in eine typisch russische Disko, ebenfalls nicht weit von hier. Sie gehört nicht unbedingt zu meinen Lieblingsplätzen, ist jedoch ganz ok, wenn man sich den Weg in die Innenstadt sparen möchte.
Das zweite zeigt einen Großteil der allwöchentlichen Partygesellschaft hier. Viele dieser Leute wohn(t)en auf diesem Flur oder in der Nähe. Auf diesem Foto sind leider nur 2 Russen (spiegelt leider eben auch wieder, dass wir größtenteils außerhalb der Uni unter Ausländern waren), jedoch 9 Finnen und 4 Amis (dazu je ein Tscheche, Spanier, Norweger und ich).