12 Dezember 2006

Bald kann's losgehen.

Die Tage werden immer kürzer, die Abendstunden länger, da müsste doch genug Zeit sein auch mal häufiger was ins Internet zu stellen. Doch mitnichten habe ich derzeit mehr Freizeit, auch wenn ich gestehen muss in letzter Zeit wenig von der Stadt oder den Sehenswürdigkeiten gesehen zu haben. Lediglich das Russische Museum, eine riesen Gemäldegalerie, habe ich vor einer Woche besucht. Doch meine Freizeit ging während dessen zum Einen für die Uni drauf, in der ich morgen eine Hausarbeit abgeben muss, die leider noch immer nicht ausgedruckt ist (die Frau am Drucker konnte ihn leider heute nicht richtig bedienen, hoffentlich sitzt da morgen früh jemand anderes), zum Anderen war ich aber auch in den letzten Tagen nun schon 3 mal am Bahnhof Fahrkarten kaufen.
Wie bereits berichtet gestaltet sich dies hier etwas schwieriger als bei uns. Heute hatten wir jedoch Glück und wurden von einer recht schnellen und fähigen Dame bedient. In lediglich 15 Minuten konnten wir (Tapio, Tilo und ich) unsere Reiserute bis Sibirien vervollständigen. Bereits letzte Woche kauften ja wir die Fahrkarte nach Jekaterinburg. Die weiteren Strecken wurden uns auf der Webseite der russischen Bahn jedoch als „ausverkauft“ angezeigt und wir hatten schon Angst keine Karten mehr zu bekommen. Doch unsere Heldin vom Dienst machte heute das Unmögliche möglich. Zwar mussten wir nun auf zwei Strecken die teureren Schlafplätze im Abteil (Kupé) anstatt derer im Gemeinschaftsschlafwagen (Platzkart; 6 Personen in einem Abteil ohne Tür) kaufen, insgesamt zahlten wir aber für die fast 6000 km und 85 Stunden Zugfahrt nur ungefähr 175 €. Unsere Fahrt setzt sich nun wie folgt zusammen: Tagesaufenthalte in Jekaterinburg, Omsk, und Novosibirsk, zwei Nächte in Krasnojarsk und 5 in Irkutsk und Umgebung.
Abgesehen von den Fahrkarten für diesen kleinen Ausflug habe ich auch noch welche für Saskia und mich nach Moskau und zurück gekauft. Leider etwas spät (nur 30 Tage im Voraus), da gab es nun nicht mehr ganz was ich wollte, doch wird uns das die Zeit hoffentlich nicht vermiesen.

Zu berichten gibt es auch noch, dass Lassi, mein Zimmernachbar, und ich, d.h. mehr Lassi als ich, eine Ein-Zimmer-Wohnung oder ein nettes Zimmer in der Innenstadt suchen. Die Idee dabei war, dass Lassi gerne im nächsten Semester (er bleibt ein Jahr) in der Innenstadt wohnen wollte. Ich würde dann von ihm die Wohnung oder das Zimmer für die Zeit Saskias Besuches, in welcher er in Finnland sein wird, mieten. Doch leider gestaltet sich die Suche schwerer als erwartet. Es gibt kaum Zimmer oder Wohnungen die erschwinglich sind. Das Preisniveau liegt bei mind. 500 €/ Monat, meist noch höher. Während dieser Suche haben wir auch Bekanntschaft mit den unterschiedlichen Arbeitsweisen russischer Vermittlungsagenturen gemacht.
Es gibt da jene, die eine fixe Pauschale möchten und mit günstigen Wohnungen in guter Lage locken. Wir entschieden uns vor einiger Zeit eine solche zu testen und teilten uns somit das finanzielle Risiko (50 € Pauschale). So war die Agenturdame auch zunächst recht freundlich, vermittelte 4 Wohnungsbesichtigungen, die jedoch alle nicht zustande kamen. Natürlich gab es immer Ausreden (schon vergeben, …) und auch direkterer Aussprachen (wir vermieten nicht an Ausländer), doch wurden wir auch nicht ganz das Gefühl los, dass die Agentur mit falschen, nicht vorhandenen Angeboten ihren Wohnungsbestand aufstockt. So waren schließlich alle bisherigen Besichtigungen über diese Agentur entweder nur Zimmer in vermieteten Wohnungen, die als Ein-Zimmer-Wohnung jedoch beworben waren und auch preislich in deren Größenordnung lagen oder schlicht wesentlich überteuert. Und mindestens jeder zweite Vermieter gab zu nicht an Ausländer vermieten zu wollen.
Die zweite Agenturvariante ist eine eher uns bekannte. Bei erfolgreicher Vermittlung bezahlt man der Agentur eine Monatsmiete Provision. Nachteil dieser Variante ist jedoch, das wurde uns schnell klar, dass fast ausschließlich hochwertige und somit auch teure Wohnungen angeboten werden. Zusammenfassend lässt sich sagen: Keine Agentur ist zu empfehlen, bisher sind wir nicht zufrieden stellend fündig geworden und private Anzeigen gibt es fast keine. Ich werde also wohl doch ein günstiges Hostelzimmer buchen, wobei günstig in dieser Stadt nicht wirklich günstig ist.

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